Brief an Isaak (15)
Kleiner Isaak: Wie hast du das gemacht?
Kleiner Isaak: Du hast so viel überlebt, damit ich jetzt hier sein kann (thanks, btw) you came out at 15 and survived transphobic parents, transphobic school, classmate's transphobic parents, transphobic everything
Wie hast du das gemacht?
Wenn ich dich durch das magische Portal in meiner iPhone Galerie anschaue, dann siehst du so stark aus, so selbstsicher, du wusstest, wer du warst und wie du gesehen werden wolltest. Wie hast du das gemacht?
Woher hast du die Resilienz genommen?
Bist du ich? Weil...heute fühle ich mich gammlig und shitty und ich weiß nicht, was ich als nächstes tun soll...
but then I remember:
du warst leider gar nicht so strahlend fröhlich hoffnungsvoll wie deine schönen selfies, horrible thoughts followed you everywhere, von dem Moment wo du aufgewacht bist, bis hin zu dem Punkt, an dem du wieder im Bett lagst und eigentlich träumen wolltest. Eigentlich. Aber Realität so: Tod Tod Angst Trauma Trauma Trauma Panik Angst - sehr nachvollziehbar: irgendwann konntest du nicht mehr, überhaupt gar nicht mehr, nirgendwo, nirgendwann, nirgendwem, du hast dich gefragt wohin mit dir und dir ist nur eine sehr, ehm, düstere Antwort eingefallen, an die du oft dachtest.
Kleiner Isaak: I really, really wish, du könntest sehen, wie dein Leben in 6 Jahren sein wird. -Leute werden dich nicht mehr misgendern
-du wirst Isaak im Spiegel sehen (meistens)
-du wirst eine trans people only performance mitgestalten
-du wirst in einem trans people only Magazin veröffentlicht werden
-du wirst richtig coole trans und nichtbinäre friends haben
Ja, du wirst manchmal leider auch depressed sein und auch noch über besagte Antwort nachdenken, aber! Du wirst deine eigene Sprache finden, du wirst dein eigenes Schreiben erfinden und du wirst wieder lachen, I promise.
-Isaak (21)