“The day you plant the seed is not the day you eat the fruit.”

Werkstattbericht von einer, die ihre Werkstatt suchen gegangen ist

von Stefanie Adamitz

Gestern hat das Kind abends zwei Mal gehustet, heute früh war die Nase etwas voller als sonst. Ich schätze morgen, spätestens übermorgen, wird es für die nächsten zwei Wochen erkältet zu Hause bleiben müssen, wenn ich es nicht in der hustenden und triefenden Kinderarztpraxis durch einen PCR-Test freitesten lassen möchte. Also wird es jetzt einen rasanten Einstieg und vielleicht auch ein abruptes Ende dieses Textes geben. Dafür verspreche ich, nicht sehr viel mehr Pandemie- und Kindercontent zu bringen. 

Gut, dann einfach direkt los. 


Ich fange immer noch nicht an. 

Ich denke nicht. Ich tippe nicht. Stattdessen scrolle ich durch meine Fotos. Durch Screenshots, die Geburtstage meiner Kinder, durch die Reisen und immer wieder mittendrin ist da mein Computer. In den letzten zwei Jahren habe ich 21 Fotos von meinem Computer gemacht. Auf jedem Bild gesellen sich andere Szenerien in den Hintergrund, verschiedene Getränke und fotografische Anspielungen auf besonders schöne oder besonders anstrengende Phasen des Schreibens, die zu Erinnerungen werden sollten. Kaffee, Sonnenschein, verschiedene Ausblicke ins Grüne – dies alles bezeugt, dass es mehr als das Schreiben gab, nur wenige Zentimeter neben meinem Computer. Aber auch, dass das Schreiben überall war. 

Als diese Bilder entstanden sind, habe ich ein Buch geschrieben. Nachdem ich Feldforschung und Literaturrecherche weitestgehend abgeschlossen hatte, bekam ich noch ein Kind, das unser Patchwork-Leben endgültig zu einem großen Wirbel werden ließ. Ich musste ja aber nur noch schreiben, sagte ich mir. Das Leben war da draußen und in meinem Kopf war mein Buch. Nun sind die Kinder alle zwei Jahre älter, mein Rücken ist kaputt gegangen, ein Mensch ist gestorben – und dazwischen immer wieder dieser Computer. 

Diese Bilder meiner Schreibszenen bestehen aus zwei Hälften: Aus dem Leben um mich herum – der Wäsche, dem Trampolin, dem Wald – und meinem Computer, meinem Schreibkomplizen, den ich versuche, in dieses Leben zu drapieren. Ich bin überrascht, dass das alles gleichzeitig stattgefunden hat, das Leben und die Arbeit. Die zwei Hälften kleben so idyllisch aneinander, sind Teile einer ungewöhnlich ruhigen Momentaufnahme, die vielleicht nicht nur Erinnerung, sondern auch der hoffnungsvolle Ausdruck eines Wunsches ist. Des Wunsches, dass alles stimmig miteinander harmoniert, dass alles in einen Moment hineinpassen könnte. 

Ich male eine Linie durch die Bilder, ziehe eine Grenze zwischen die Welten, die so getrennt betrachtet werden können, die zuweilen getrennt werden sollen und doch manchmal nichts dazwischen lassen. Die Grenze einzuziehen, kommt mir seltsam vertraut vor. Ich habe sie jeden Tag neu errichtet, wo auch immer ich schrieb. Jede Szenerie verdeckt auf ihre Weise das unsichtbare, mühsame Einrichten des Arbeitsplatzes. Sie ist das Ergebnis von immer gleichen und doch immer neu herausfordernden Prozessen. Abgrenzen hier, mich öffnen dort. Davon lese ich auch bei Anne Tyler. Sie schreibt: „Ich habe so lange gebraucht, Grenzen um den Teil von mir zu errichten, der schreibt – bis ich gelernt habe, die Tür zu schließen, wenn der Alltag hereinplatzt, dem Alltag die Tür zu schließen, wenn es Zeit zum Schreiben ist – , dass ich nicht weiß, ob ich die beiden Teile wieder zusammenbrächte“.¹ Wahrscheinlich hätte Anne nur eine Pandemie gebraucht, um dies wieder erlernen zu müssen.

Ich neige fast dazu, mich ganz in ihren Beschreibungen zu verlieren, doch dann knallt ihre Arbeitszimmertür vor meiner Realität zu. Wie viele Fotos würde Anne wohl vom Schreibtisch in ihrem Arbeitsraum machen? Vom fest installierten, dem Schreiben gewidmeten, Schreibplatz. Jeder Gegenstand hat einen Zweck und einen Platz. Alle Gedanken sind an einem Ort. Ich hingegen finde kaum ein Bild, das dem anderen gleicht, weil ich ständig neue Orte probiere, aus Räumen fliehe und mittlerweile, pandemiebedingt, auch vor Menschen. Ein Arbeitsraum mehr und eine Pandemie weniger, reicht das schon, um Welten trennen zu können? 

Auch ohne eigenes Schreibzimmer fühle ich mich Annes Worten nah. Diese zwei Welten, von denen sie schreibt, befinden sich auf jedem meiner Bilder. Fasziniert von der Klarheit der „Zweiteilung der Zeit“², wie Antonia Baum es nennt, beginne ich, die Bilder wie Dominosteine aneinanderzulegen, die Teile anders zusammenzubringen. Geordneter, in größeren Spannen: Alltag vs. Arbeit und Freizeit vs. Schreiben. Ich sortiere: Computer an Computer, Holzeisenbahn an dreckigen Wohnzimmerboden. Émile Durkheim lege ich an meine Notizzettel und die Serie in meinem Bildschirm hat mich ähnlich glücklich gemacht, wie mein Strickstück.

Die Augenblicke reihen sich aneinander und liegen sortiert vor mir. Ich spüre, wie diese Ordnung beginnt, sich gleich einer wohlig warmen Decke über meinem zuvor wirren Denken auszubreiten. Doch etwas stört mich, drückt irgendwie. Ich will mich diesem behaglichen Gefühl hingeben, das klare Abfolgen und Definitionen mit sich bringen, aber gleichzeitig drückt es mich zu Boden, eine Gewichtsdecke, die es erschwert, über die klaren Grenzen hinweg zu sehen. Zu deutlich spüre ich die Erinnerung an den Zustand zwischen den fest umrissenen Gegensätzen. Die Momente, in denen sie ineinanderfließen, die Momente der Unklarheit. Das Abwägen zwischen Schreiben und Leben. Wenn ich nicht anfange zu schreiben, sondern mich durch meine Handyfotos wühle, bis die Impulse mich plötzlich überfallen. Oder wenn ich vom Schreiben nicht abschalten kann und statt einem Gespräch meine inneren Monologe weiterführe. Aber ich erinnere mich auch an die Momente des Haderns mit dem, was das Schreiben überhaupt ist und was es sein sollte. Die behagliche Decke wird immer schwerer, sie deckt mich nicht mehr zu, sie deckelt mich.

An all dies erinnere ich mich, wenn ich die Fotos betrachte, aber sehen kann ich es nirgends. Es existiert irgendwo dazwischen, in einem nicht sichtbaren Raum, der sich jetzt, in der Erinnerung, bemerkbar macht. Der sich sträubt gegen die klare „Zweiteilung der Zeit“. Zweiteilen bedeutet ja auch, zwei Sachen gleichzeitig zu machen. Oder eins zu wollen und das andere zu müssen. Oder beides zu müssen und nur halb zu machen. Kuchen essen und lesen funktioniert ganz gut, aber Kuchen backen und schreiben eher weniger. Und dann verlockt es mich oft mehr, zu erfahren, was zum Beispiel Serena in der nächsten Folge tun wird, als meine Notizen, aus denen ich eigentlich einen Text machen sollte. Und fürs Stricken brauche ich nicht unbedingt eine Zoom-Konferenz. Auf den Bildern sind alle diese Tätigkeiten vereint, aber was man nicht sieht, ist, wie die beiden Seiten miteinander agieren, wie sie in mir um meine Aufmerksamkeit kämpfen und sich in Wortgefechten duellieren. Sie kämpfen nicht nur um mich, sie kämpfen auch darum, Recht zu haben.

„Zum Schreiben gehört ja auch ganz viel Nichtschreiben. Und Pause machen. Und Nachdenken. Oder sich ablenken“, sagt Alena Schröder.³ Wo ordne ich das nun ein? Mein Dominospiel ist verwirrt und verwirkt. Ich ziehe die Arme aus der Decke hervor und verwerfe es. Schreibarbeit, Familienalltag – das reicht nicht. Eine neue Kategorie muss her. Ich wusste sowieso nicht, wohin mit dem Foto von mir in der Hängematte, mit einem Buch als Alibi im Schoß. Oder wo das Bild von dem großen Eiskaffee einzuordnen wäre, der mich vorletzten Sommer 20 Minuten lang über eine Schreibkrise hinweggetröstet hat – unscharf, weil es mir eigentlich peinlich war, das in der Öffentlichkeit zu fotografieren.

Das Sortieren macht mich müde. So viel Zeit verbringe ich mit diesem Hin und Her. Nein, mit dem Hin oder Her. Dieser unsichtbare Raum ist weder Arbeit noch Alltag, er ist manchmal kaum spürbar und manchmal dehnt er sich wirklich unangenehm aus. Er ist so undefiniert und das Undefinierte auszuhalten, fällt mir schwer. Dann greife ich ins Repertoire erlernter Glaubenssätze und entscheide, dass ich arbeiten muss, auch wenn alles in mir nach Zerstreuung schreit. Darf ich dem nachgeben? Wenn ja, zu welchem Preis? Wenn ich nach dem Kind-ins-Bett-bringen noch mal arbeite? Ich könnte auch am nächsten Tag den Spaziergang mit der Freundin absagen, dann müsste es gehen… Dieser Raum, in dem all diese Verhandlungen stattfinden, besteht aus Zeit. Zeit, die irgendwo zwischen dem liegt, was man auf den Fotos sehen kann. Zeit, die sortiert werden muss – denn, wenn das Kind Hunger hat muss gekocht werden, wenn der Text fertig werden muss, muss geschrieben werden – und Zeit, die nicht sortiert werden will, die in Ruhe gelassen werden will, ohne etwas sein zu müssen, die gibt es auch noch.

Als ich Daniel Schreiber lese, werde ich daran erinnert, was der Ethnologe Victor Turner über Schwellenzustände herausfand. „Er beschrieb dieses Dazwischen als ‚einen Augenblick in und außerhalb der Zeit‘, als eine Zeit der ‚Unbestimmtheit‘ und der ‚Ambiguität‘, in der wir durch das Netz der Klassifikationen der Welt, das wir bis dahin kannten, hindurchschlüpfen.“⁴

Das Schreiben findet in solchen Schwellenzuständen statt. Es ist weder fest an eine Zeit noch an einen Ort geknüpft; es ist irgendwo im Dazwischen zu Hause. Und obwohl man vielleicht sogar Anfang und Ende eines solchen Schwellenzustandes definieren könnte, wird nicht klarer, was in ihm passiert, wo er ist und welche Zeit er misst, gerade weil er und seine Rahmenbedingungen sich ständig verändern. Und genau das ist es, was mich letztendlich dorthin trägt, wo ich dann doch beginne, zu tippen. Gerade das Fehlen der klaren Grenzen öffnet mich fürs Denken und Schreiben, für Utopien und Ambivalenzen. Für Ideen, Text-Formate und Geschichten, die nicht zuzuordnen sind. 

Wir sollten den Schwellenzustand feiern, er könnte uns von all den „Klassifikationen der Welt“4 befreien, wenn wir seiner Herrin würden. Wenn wir ihn begreifen könnten, ohne ihn zu fest zu greifen. Die „Klassifikationen der Welt“ sind das Gerüst in und um uns, dass uns halten, das uns tragen will. Es sortiert: Das ist Arbeit, das ist Freizeit. Oder: Das ist ‚nur Schreiben‘⁵, das ist Arbeit. Manchmal hilft uns das. Manchmal jedoch, beschert es uns mehr Fragen als Antworten. Den Schwellenzustand zu nutzen ist das Aushalten von Unzugehörigkeit, von Undefiniertem, Unklarem und immer wieder eigenes Sortieren. Welche sind die „Klassifikationen der Welt“, und welche sind die, die wir selbst als Gerüst brauchen? Was hilft uns, was engt uns ein? Welche Grenzen ziehen wir selbst, welche müssen wir zugunsten des Schwellenzustands auflösen?

Ich muss auf der Couch liegen und schreiben dürfen, während die Kinder draußen den Flur wischen. Ich muss auch den Blicken der „Klassifikationen der Welt“, die mich in solchen Momenten besonders mahnend anschauen, standhalten. Nicht ducken, nicht pflichtbewusst an den Schreibtisch setzen (der Rücken!, denk an den Rücken!) sondern lieber extra noch einen Kaffee machen. Oder vielleicht ein entspannendes Bad zwischendurch? Ich werde nicht erlauben, dass Badewanne, Couch und Co. zu einem Gegenpol von Arbeit werden. Ich glaube, ich kann es mir gar nicht leisten. 

Ich lese Elif Shafak: „Es ist besser, binäres Denken abzuschmettern. Es ist besser, Dualismen zu überwinden.“⁶ Ich träume weiter: Im Schwellenzustand darf alles werden, ohne zu sein zu müssen. Es ist der „Ort, an dem ich verstehe, was ich denke und warum“ schreibt Antonia Baum.⁷ Ein Schlaraffenland, denke ich und ärgere mich noch mehr, den Weg dorthin nicht kartografieren zu können, um ihn beim nächsten Mal wieder finden zu können. Auch das bleibt unsichtbar auf den Bildern.

Beim Weiterscrollen stolpere ich über einen Screenshot, den ich in meinem ersten Schreibexil gespeichert habe. Eine Woche mit einer ebenfalls schreibenden Freundin an der Ostsee. Eine Woche wie im Tunnel. Ein Tunnel mit Ausblick immerhin. Mein Screenshot sagt: „The day you plant the seed is not the day you eat the fruit.” Der Tag, an dem ich den Samen pflanze, ist nicht der Tag, an dem ich die Frucht esse. Ich erinnere mich, wie ich ihn meiner Freundin vorlas und wir lächelten. In dem Moment waren wir uns sicher, dass wir die Frucht essen werden. 

Aber die Freude über die vielen keimenden Samen und das, was aus ihnen mal werden könnte, stillt nur selten meinen Hunger. In der Zeit zwischen Samen und Frucht ist es die Ungeduld, die mich vorfreudig antreibt und sie ist es auch, die mich immer wieder erzittern lässt vor Schwäche und Antriebslosigkeit. Es ist, als fehlten mir die Zwischenmahlzeiten. Die Energie, um diesen Raum dazwischen anzuheizen, ihn zu betreiben, um ihn überhaupt zu wollen. Und Geld.

Bis ich die fertig gereiften Früchte essen kann, kompensiere ich. Ich halte aus, ich schiebe auf. Die Fotos bezeugen es: Ich arbeite in dem größten Durcheinander, und dabei trinke ich Kaffee, Eiskaffee, Tee, Saft, Smoothies, Bier und Sekt (je nach Anlass). Ich habe dabei gestrickt, Serien geschaut, Kinder um mich gehabt: Sie sind auf dem Trampolin, vor dem Fernseher, mit einem Malbuch. Ich habe in Cafés gesessen, im Hof, im Garten meiner Eltern, im Atelier einer Freundin, in Nachbars- oder Ferienwohnungen. Im Zug und Zuhause. Überall, wo Platz war. Dort installierte ich dann mein jeweiliges Provisorium, meinen Raum zum Schreiben. Manchmal beneidete ich Anne Tyler und Eva Menasse um ihre Arbeitstüren, die sie schließen können. Aber ist das das Problem? Nein, Antonia Baum sagt es: „Nicht das Schreiben ist das Problem. Das Problem ist das Problem.“⁸ Wir neigen nur dazu, es in unserem Schreiben zu suchen. Wegen dem Problem, den „Kategorien der Welt“ und dass sie zu kleine, zu starre Gerüste bauen und zu schwere Decken auf uns legen. 

Und während die Bilder auf meinem Handy ein Idyll zweier Welten zeigen, blendet diese zweidimensionale Momentaufnahme aus, wo ich bin und sein kann. Ich möchte diese Bilder aufspalten, aufdehnen, damit ich das Dazwischen sehen kann, damit es sich mir zeigt, damit ich den Weg dorthin zurück finde. Ich möchte Platz machen. Und ich beginne, es aufzuwölben, immer weiter und weiter. Es entsteht ein Raum. Grau, unbemalt und unbeschrieben, unbestimmt und vieldeutig.

Ich atme auf und als die Blase groß und kugelig, selbstbewusst darinnen schwebt, male ich sie Lila an, weil ichs schön finde. Ich stelle mir vor, wie Eva Menasse vielleicht einen „brennenden Reifen“ herummalen würde, durch den sie sich jedes Mal hindurch wagt, bevor sie schreibt.⁹ Oder wie dieser Raum für Elif Shafak mit einer anderen Sprache gefüllt wäre. Ich weiß noch nicht, wie es morgen sein wird, aber dass ich das entscheiden kann, gefällt mir. Dass es mein Zwischenraum ist, der mich schützen kann vor Zweifel und Kritik, mein Safe-Space, mein Mahnmal. So wie ich gelernt habe, dass ich zum Schreiben manchmal eine Wärmflasche unter meinen Füßen brauche, könnte ich auch lernen, den Schwellenzustand als etwas Eigenes anzunehmen, ihn zu einer eigenen, fluiden Kategorie werden zu lassen. Als Konstante im Provisorium. 

Mein Blick fällt auf mein aufgedehntes Foto. Ins Dazwischen. 

Nicht der Raum ist das Problem. Nicht, dass wir den Schwellenzustand brauchen und wollen, sondern dass die Bilder, die es davon gibt, so zweidimensional sind. Dass sie zu selten gewölbt und gedehnt werden, um überhaupt zu wissen, was genau da bewusst betreten und verlassen werden kann. 

Ich denke an all die Schreibenden, die das Schreiben in ihr Leben drapieren, welches in eine Welt sortiert ist, die macht, dass ihr Schreiben wie ein Problem aussieht. Vielleicht können wir zusammen Schwellenzustände feiern, das Problem, nicht das Schreiben, sein lassen. Indem wir weiter schreiben und trotzdem schreiben. Zum Beispiel über das Problem.


Der Kindergarten ruft an. 

Ich klappe den Laptop zu, atme durch. Mein vernichtender Blick zoomt dramatisch auf die Holzeisenbahn neben mir. Sie wird wohl wieder einen größeren Platz in meinem Leben einnehmen. Ich blicke einen Moment lang aus dem Fenster, bewege mich nur ganz langsam aus meinem Schlaraffenland heraus. Seufzend und schwerfällig, ja. Aber ich denke an Anne Tyler, Eva Menasse, Antonia Baum und die erbauliche Gemeinsamkeit, die wir teilen, von der ich lernen kann und baue mir einen Übergang zurück in den Alltag, errichte mir eine imaginäre Tür in und aus meinem lila Schwellenzustand. Ich öffne sie, seufze noch einmal und schließe sie hinter mir. Dann erst fahre ich los.

Ende.


PS: Es ging doch nicht ohne Pandemie und Kinder.


¹ Anne Tyler, „Ich schreibe nur“, S. 19 in: Schreibtisch mit Aussicht, hrsg. v. Ilka Piepgras 2020.

² Antonia Baum, „Das Problem ist das Problem“, S.77 in Schreibtisch mit Aussicht, hrsg. v. Ilka Piepgras 2020.

³ Alena Schröder in Folge 18 des Podcasts Die neuen Kreativen, 25.11.2021.

⁴ Daniel Schreiber, Allein, S. 75.

⁵ Anne Tyler, Ich schreibe nur.

Elif Shafak, „Reisen einer Sprachnomadin“, S. 46 in: Schreibtisch mit Aussicht, hrsg. v. Ilka Piepgras 2020.

⁷ Antonia Baum mit Verweis auf Joan Didion in „Das Problem ist das Problem“, S. 82 in: Schreibtisch mit  Aussicht, hrsg. v. Ilka Piepgras 2020.

⁸ Antonia Baum „Das Problem ist das Problem“, S. 92 in: Schreibtisch mit Aussicht, hrsg. v. Ilka Piepgras 2020.

⁹ Eva Menasse, „Helikopterlandeplatz“, S. 34 in: Schreibtisch mit Aussicht, hrsg. v. Ilka Piepgras 2020.